Mehr Naturschutz in Kommunalpolitik gewünscht

Grüne und BUND sprachen über aktuelle Fragen Dissen – Über aktuelle Fragen des Naturschutzes sprachen Vertreter von Landkreis-Grünen und BUND. Dessen Kreisgeschäftsführer Matthias Beckwermert stellte das aktuelle Projekt „Blumiger Landkreis“ Osnabrück“ vor, welches insbesondere im südlichen Landkreis in den Kommunen Hilter, Dissen und Bad Rothenfelde erfolgreich umgesetzt werde.

16.11.18 –

Grüne und BUND sprachen über aktuelle Fragen

Dissen – Über aktuelle Fragen des Naturschutzes sprachen Vertreter von Landkreis-Grünen und BUND. Dessen Kreisgeschäftsführer Matthias Beckwermert stellte das aktuelle Projekt „Blumiger Landkreis“ Osnabrück“ vor, welches insbesondere im südlichen Landkreis in den Kommunen Hilter, Dissen und Bad Rothenfelde erfolgreich umgesetzt werde. Dabei gehe es um die Schaffung von extensiven Wiesen und Blühstreifen, um eine effektive Biotopvernetzung gegen das Insektensterben zu etablieren: Biodiversität als Gegenentwurf zur Ausräumung der Landschaft durch Versiegelung und intensiver Landwirtschaft.

Dem stehe die oft sehr zögerliche oder zum Teil ganz fehlende Umsetzung der Kompensationsmaßnahmen aus Bebauungsplänen gegenüber. „ Kommunen und Landkreis benötigen für die umwelt- und naturschutzrechtlichen Umsetzungen deutlich mehr Personal, um die Vielfalt der Aufgaben zu bewältigen. Das ist eigentlich eine haushaltspolitische Pflichtaufgabe!“, so Beckwermert.

Johannes Bartelt, Grünen-Kreisgeschäftsführer, wies in diesem Zusammenhang auf die Problematik der Heideseen in Bad Laer hin: Hier seien Auflagen aus den 90er Jahren noch nicht umgesetzt worden“ Er machte deutlich, dass nun die Verträglichkeit der Belastungen durch den Sandabbau unbedingt neu geprüft werden müsse, bevor Schäden für Mensch und Natur sich zuspitzten.

Grünen-Kreisvorstandsmitglied Deirdre Lange-Eekhoff sieht hier auch den Landkreis in der Pflicht, den Zustand der Heideseen unter Kontrolle zu bekommen: „Im Sommer herrscht Chaos an den Seen, mit allen negativen Folgen für die Ökologie und akuter Lebensgefahr für Badende.“

Der BUND wünscht sich von der Politik mehr Engagement im Bereich kommunaler Natur- und Umweltschutz, denn, so Beckwermert, die Lebensqualität in den Kommunen sei untrennbar mit dem Zustand der Natur verbunden: Reduzierung des Individualverkehrs, klimafreundliche Ortsentwicklung sowie die drastische Reduzierung des Flächenverbrauchs müssten wichtige Säulen kommunaler Politik werden.

Sollte im kommenden Jahr ein Planfeststellungsentwurf für den Weiterbau der A33 von Belm bis Wallenhorst vorgelegt werden, wollen Grüne und BUND Einwendungen bis hin zur Klage unterstützen. Vorrangig müsse im Osnabrücker Land das Angebot von Bus und Bahn ausgebaut werden. Dazu zähle der 30-Minuten-Takt für den Haller Willem und die Vergünstigung der Tickets auch für Oberstufenschüler und Auszubildende.

Die Windenergie trägt nach beider Auffassungen wesentlich dazu bei, das vom Kreistag beschlossene Ziel zu erreichen, bis 2030 die Stromversorgung zu 100% mit Erneuerbaren Energien zu decken. Jeder Standort werde vom BUND einzeln bewertet, erklärte Beckwermert. Bei Konflikten gelte es, sich an einen Tisch zu setzen und eine Verständigung zu suchen, denn nicht jedes Windrad habe aus naturschutzfachlicher Sicht seinen richtigen Platz gefunden.

Handlungsbedarf benannten die Grünen außerdem bei den Themen Massentierhaltung und Ausweisung von FFH-Gebieten.

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Pressemitteilung | Umwelt

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Volker Bajus (MdL)

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