Osnabrück: Gedenkfeier für die von den Nazis ermordeten behinderten und kranken Menschen

Am 21.09.1940 wurden erstmals Patienten aus der Heil- und Pflegeanstalt Osnabrück verschleppt und anschließend im Alten Zuchthaus Brandenburg in der Gaskammer ermordet. Eines der wenigen Mahnmale für die Opfer dieser Verbrechen (beschönigend auch „Euthanasie“ genannt) findet sich an der Gertrudenkirche am heutigen AMEOS-Klinikum.

23.09.18 –

Am 21.09.1940 wurden erstmals Patienten aus der Heil- und Pflegeanstalt Osnabrück verschleppt und anschließend im Alten Zuchthaus Brandenburg in der Gaskammer ermordet. Wir wissen von weiteren 92 Frauen und 156 Männern, die 1941 in die Vernichtungsanstalt Hadamar deportiert wurden und von mindestens 13 ermordeten Kindern. Eines der wenigen Mahnmale für die Opfer dieser Verbrechen (beschönigend auch „Euthanasie“ genannt) findet sich an der Gertrudenkirche am heutigen AMEOS-Klinikum.

Zur Erinnerung an diese Opfer des Nazi-Faschismus richtet die Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes - Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA) dort alljährlich eine Gedenkfeier aus.

Nicole Verlage für den DGB Osnabrück und Astrid Müller für die GEW riefen die damaligen Geschehnisse ins Gedächtnis. Der Kreisverband Bündnis 90/Grüne vertreten durch Ralph Griesinger hat gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Filiz Polat und Katrin Langensiepen (Mitglied des Stadtrats Hannover und Sprecherin der Bundes-AG Behindertenpolitik der Bündnis90/Die Grünen) einen Kranz niedergelegt im Gedenken an die Deportationen. 

Katrin Langensiepen mahnte eindringlich in ihrem Redebeitrag, dass rechtsnationale Kräfte mit dem Versuch der Ausgrenzung von Menschengruppen wieder in die öffentliche Diskussion gelangen würden. Die Schwelle eines Anfangs sei längst überschritten.

Zusammen mit dem Gewerkschaftschor des DGB Osnabrück beschlossen die Teilnehmer die Gedenkfeier mit dem Lied "Die Moorsoldaten“.

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