13.10.20 –
Georgsmarienhütte – Für eine beschleunigte Realisierung eines Frauenschutzhauses im Südkreis will sich der Kreisvorstand der Grünen einsetzen. „Angesichts der Abweisungen von Frauen wegen Platzmangels durch das Frauenhaus in Osnabrück können wir nicht länger warten. Frauen sollten in Gewaltsituationen nicht allein gelassen werden“, erklärte die Dissener Ratsfrau Deirdre Lange-Eekhoff nach einem Gespräch mit dem Vorstand des Vereins für ein Frauenhaus im Südkreis.
Wie die Grünen vom Autonomen Frauenhaus Osnabrück erfuhren, hatte dieses bis August 2020 Neuaufnahmen in Höhe von 31 Frauen und 27 Kindern. Dem gegenüber mussten 88 Frauen und 86 Kinder abgewiesen werden. Bis August 2019 wurden 28 Frauen aufgenommen, wogegen 137 Frauen abgelehnt werden mussten. „Diese Zahlen bestärken die Dringlichkeit, von Gewalt betroffenen Frauen in unserer Region mehr Schutz zu bieten“, betonte Lange- Eekhoff.
Das Frauenhaus stellte überdies fest, dass die Zahlen der sich meldenden Frauen zu Zeiten des Corona-Lockdowns stark zurückgegangen seien. Die Ursache finde sich vermutlich in der geringeren Möglichkeit zu Kontaktaufnahmen. „Zum einen, weil die Institutionen geschlossen waren, und zum anderen, weil sie durch das ständige Zusammensein mit dem Gewalttäter zu Hause keine Möglichkeit hatten sich Beratung und Unterstützung zu holen“, heißt es in der Auskunft des Frauenhauses. Die Anfragen an das Frauenhaus seien daher nach dem Lockdown massiv angestiegen. Und: Frauen, die die Gewalt zur Anzeige bringen würden, müssten sich in der Regel hiernach in Sicherheit bringen können, so das Frauenhaus Osnabrück.
Infolge der Corona-Verordnungen musste laut Frauenhaus außerdem das Platzangebot von 30 auf 11 Betten reduziert werden. Auf viele Familien erhöhe sich der Stress infolge von Schließung von Kindergärten und Schulen, als auch durch Arbeitslosigkeit. In einer gewaltbeherrschten Familie vermöge jedoch die Gewalt bei diesem Druck zu eskalieren. Glücklicherweise hätten Osnabrück und einige andere Kommunen Notwohnungen angemietet, auf welche im Falle von Corona- Infektionen oder brisanten Akutsituationen ausgewichen werden könne.
Die Grünen weisen darauf hin, dass in der seit Februar 2018 bindenden „Istanbuler Konvention“ in Artikel 23 festgelegt ist, dass Kapazitäten der Hilfsunterkünfte in dem Maße erfüllt werden sollten, dass sie eine Familie pro 10.000 Einwohner aufnehmen können.
Der Frauenhaus-Verein will nun mit den Fraktionen im Kreistag und der Landrätin ins Gespräch kommen, um Unterstützung für den Start zu bekommen. Denkbar sei zunächst die Anmietung eines Hauses mit Betreuung, um von Gewalt betroffenen Frauen auch im Südkreis kurzfristig Schutz bieten zu können. Dafür sicherte der Grünen-Kreisvorstand einhellige Unterstützung zu.
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