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03.07.18 –
Osnabrück – Welche Unterstützung können die Reparatur-Treffs im Osnabrücker Land gebrauchen und wie kann diese Idee weitere Verbreitung finden? Die Fragen standen im Mittelpunkt einer Veranstaltung, zu der die Grünen-Fraktion ins Kreishaus geladen hatte. Aus ihrer Sicht wird ein wertvoller Beitrag gegen die Wegwerfkultur und für sinnvolle Gemeinschaft vor Ort geleistet.
„Wir haben uns dem aus Amsterdam stammenden weltweiten Konzept angeschlossen, bei dem man für 49 Euro Mitglied werden kann“, berichtete Monika Förster von der „Oase“ an der Osnabrücker Lohstraße. Während hier zwei Hauptamtliche beteiligt sind, arbeiten die meisten Initiativen bei ihren ein-zweimonatigen Treffen rein ehrenamtlich. „Entscheidend sind das Interesse, gemeinsam etwas Sinnvolles auf die Beine zu stellen und die Entscheidungsfreiheit der Aktiven“, berichteten Franz-Josef Spreckelmeyer und Hermann Wille vom Repair-Café in Hagen.
Beide stellten aus alten Hemden genähte Tragetaschen vor als neueste Kreativität ihrer erst zu Jahresbeginn gestarteten, aber dank auch des angenehmen Klimas bereits auf 15 Aktive gewachsenen Gruppe vor. „Man weiß nicht, mit was unsere Gäste ankommen“, so Wille, es sei jedes Mal ein Erlebnis. Da es in Hasbergen noch kein solches Projekt gebe, habe sich jüngst aus dieser Gemeinde ein Experte für Nähmaschinen angeschlossen.
Die Reparatur von Fahrrädern, Elektrogeräten wie Mixer und Staubsauger sowie Uhren und PC´s gehören zur Palette des im Bramscher Bahnhof angesiedelten Projektes „Flicken-Café““, berichteten Hermann Pawlak und Monika Plümer. Ehrenamtskoordinatorin Maria Stuckenberg wies auf das Projekt „Kleine Helferstunde“ in Engter hin.
„Unser Raum wird langsam knapp“, berichteten Franz Kahlert und Hermann Glandorf von der 13 Aktive starken Initiative aus Ostercappeln, die auch aus Bohmte und Bad Essen frequentiert werde. Die jeweiligen Kommunen könnten helfen bei Fragen wie Raum, Finanzen und Versicherung, wurde auch von Petra Koch (Nackte Mühle Osnabrück) und Wolfgang Timm (Wüsten-Initiative Osnabrück) erklärt. Berichtet wurde auch über das Repair-Café in Bad Iburg und das neue Projekt in der Georgsmarienhütter Stadtbibliothek.
Bereits Kinder und Jugendliche würden mit dem Projekt „Reparaturwerkstätten an Schulen der Unternehmerinitiative Let´s-MINT e.V.“ angesprochen, defekte Gegenstände wieder nutzbar zu machen, berichtete Andrea Bornhütter-Kassen. Das von DBU und Sparkassenstiftung geförderte Projekt sei u.a. an der Oberschule Bad Laer erfolgreich durchgeführt worden. 56 Prozent der bearbeiteten Geräte seien bisher erfolgreich reaktiviert worden. Gesucht würden noch bezahlte Reparier-Experten für diese Wahlpflicht-AG´s.
Während für den zu reparierenden Trecker des Kreistagsabgeordneten Jürgen Ebert auch angesichts einer in Melle noch fehlenden Initiative noch keine Lösung gefunden werden konnte, fühlte sich seine Kollegin Anna Kebschull von den Berichten motiviert, in Bad Rothenfelde auch ein solches Projekt auf die Beine zu stellen. Werkzeug werde selbst mitgebracht und Konkurrenz zum Handwerk gebe es nicht, da es um Hilfe zur Selbsthilfe gehe, bekam sie ihre Fragen beantwortet.
„Wir wollen solche kooperativen Wirtschaftsformen stärker fördern, auch um Kapitalabfluss zu verhindern“, erklärte Christine Rother von der Stadt Osnabrück. Auch Werner Lindwehr vom Landkreis Osnabrück, der eine Starthilfe von 500 Euro pro Initiative anbietet, zeigte sich offen für eine Verstärkung der vorhandenen Beratung, wobei Vielfalt und Selbstbestimmung im Vordergrund stehe. Kreisverwaltungskollegin Susanne Klesse will das Engagement älterer Menschen fördern, gerne gemeinsam mit Jüngeren.
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