Menü
30.06.17 –
Glandorf – Über Probleme wie die Nitratbelastung im Grundwasser müsse mit der Landwirtschaft offen gesprochen werden. Das betonte die Landtagskandidatin der Grünen, Anna Kebschull, anlässlich einer Diskussion auf dem Dinkelhof in Sudendorf. Die Kreistagsabgeordnete aus Bad Rothenfelde sprach auch das Insektensterben und den Rückgang der Artenvielfalt an. Im Dialog müssten Lösungen gefunden werden, wirtschaftliche Perspektiven auf den Höfen mit dem Schutz von Tieren und Umwelt in Einklang zu bringen.
„Während früher Spritzmittel in voller erlaubter Aufwandmenge eingesetzt wurden, verringern heute viele Landwirte die Aufwandmenge um 30% mit guten Erfolg“, berichtete Bernhard Schierloh. Auch die Grenze für Dünger aus tierischer Herkunft von 170 kg Stickstoff pro ha müsse eingehalten werden. Ansonsten würden bei den Kontrollen, die vom Landkreis durchgeführt würden, empfindliche Sanktionen drohen.
Zu viel und zu billiges Fleisch werde gegessen, wurde in der Runde übereinstimmend festgestellt. „Bei Bestellungen für Feierlichkeiten werden bis zu 480 Gramm pro Person gerechnet“, berichtete Dr. Georgios Pandalis. Mit übermäßigem Fleischkonsum gehe die Wertschätzung für das Lebensmittel verloren und werde der eigenen Gesundheit geschadet. Erforderlich seien Pioniere wie das Umweltministerium, das Fleisch-Caterer ausgeschlossen habe.
„Wenn ich am Buffet nach 3 Fleischgerichten bei verkochtem Gemüse lande, kann sich kaum Appetit auf vegetarische Ernährung entwickeln“, bekräftigte die Kreistagsabgeordnete Felicitas Exner. Notwendig seien mehr gute Vorbilder für die leckere fleischarme Ernährung und in der Ausbildung von Köchen ein viel höherer Stellenwert für die vegetarische Küche.
Berichtet wurde von Kindern mit Berührungsängsten beim Kartoffelsuchen, um die Hände nicht dreckig werden zu lassen. Birgit Wordtmann sprach sich dafür aus, Kinder schon früh in Kindergarten und Schule gezielt an gute Ernährung heran zu führen, so durch Schulgärten und frisches, regionales und gut zubereitetes Mittagessen. Oft werde dieses aber früh angeliefert und lange warmgehalten, statt den Schulkindern frisches und gut verarbeitetes Mittagessen zu bieten.
Zuspruch fand der Vorschlag von Pandalis, die Subvention der Landwirtschaft gänzlich zu streichen und dafür den Landwirten direkt auskömmliche Preise zu zahlen. Während die EU-Förderung früher bis zu 800 pro Hektar betragen habe, würden heute im Durchschnitt 300 Euro gezahlt.
„Die Entwicklung darf nicht dahingehen, dass die Landwirtschaft ganz aus Deutschland verschwindet, weil niemand mehr einen Stall in seiner Nähe haben will“, bilanzierte Kebschull. Gemeinsam mit Landwirten und Verbrauchern will die Landtagskandidatin den konstruktiven Dialog stärken über den respektvollen und wertschätzenden Umgang mit den Tieren und der Natur.
Kategorie
Das Bundesverfassungsgericht ist ein Garant der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und damit ein unverzichtbares Verfassungsorgan für [...]
Rund 13 Millionen Menschen nutzen hierzulande das Deutschlandticket. Ein Erfolgsmodell! Ob das Ticket über das Jahr 2025 hinaus bestehen kann, [...]
Gestern hat die 29. Conference of the Parties (COP) in Baku, Aserbaidschan begonnen. Für Deutschland wird Annalena Baerbock als Verhandlerin [...]