Recyclingcenter erprobt Kunststoff-Verwertung

24.05.17 –

Landkreis-Grüne: Grauen und gelben Müll zusammenfassen

Osnabrück – Im Helector-Recyclingcenter sind Versuche zur Wiederverwertung von Kunststoffen gestartet worden. Das erfuhren Vertreter der Landkreis-Grünen bei einem Informationsbesuch von Betriebsleiter Roland Elmenhorst. Rund 2 Mio. Euro würden aktuell investiert, um Kunststoffe aus dem Hausmüll zu sortieren.  Entsprechende Versuche hätten bereits gezeigt, dass die Nutzung dieser Wertstofffraktion in der Kunststoffindustrie möglich sei.

Aus Sicht der Grünen ist dies der erste Schritt, den Abfall aus grauer Tonne und gelbem Sack bzw. Tonne zusammenzufassen. „Das schafft Platz in den Haushalten, spart Kosten und belässt den Mehrwert im Osnabrücker Land“, erklärte der Kreistagsabgeordnete Jürgen Ebert. Voraussetzung sei, dass CDU und SPD im Bundestag die Übertragung der Zuständigkeit für den Verpackungsmüll auf die Kommunen nicht weiter verhindern würden.

Nach dem Brand im letzten Jahr, der durch Selbstentzündung eventuell infolge von Asche im Müll entstanden sei, würde der komplette Restmüll aus Landkreis und Stadt wieder sortiert und verwertet, berichtete Elmenhorst. Bei diesen etwa 80.000 t Siedlungsabfall pro Jahr würden die noch 10.000 t bis zum genehmigten Limit für Gewerbeabfälle genutzt. Mit 30 Beschäftigten werde der Betrieb in zwei Schichten gefahren.

Der von ca. 70 Lkw´s täglich in den Bunker gekippte Müll werde zunächst per Shredder auf maximal 25 cm zerkleinert. Bestandteile wie Batterien würden per Hand vom Förderband aussortiert. Über sieben Tage werde in Rotteboxen der Wasseranteil von 45 auf 15% reduziert. Das aufbereitete Wasser werde prozessintern genutzt. Mit Metallanteil von ca.3,5% aus dem Hausmüll werde wiederverwertet, die restlichen Stoffe würden zum Ersatz von Kohle als Brennstoff u.a. an Zementfabriken in Hamburg und Beckum geliefert. Die Möglichkeit der Eigenstromerzeugung durch Photovoltaik auf dem Betriebsgebäude sei bisher nicht genutzt worden.

Für mehr Transparenz bei der Wiederverwertung sprach sich Anna Kebschull aus. „Wo werden die Massen an nicht sortenreinen Verpackungskunststoffen verwertet, außer in wenigen Parkbänken?“, fragte die Kreistagsabgeordnete. Das Interesse an Vermeidung müsse noch viel mehr im Bewusstsein der Menschen und in der Organisation der Abfallpolitik verankert werden.

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