22.07.23 –

Am vergangenen Freitag diskutierten die Europaabgeordnete Viola von Cramon mit Landwirten aus der Region über die Zukunft der Landwirtschaft aus europäischer und regionaler Perspektive und berichteten über Herausforderungen, die in den kommenden Jahren, besonders im Hinblick auf die Klimaerhitzung und das veränderte Konsumverhalten, aufkommen werden. 

Die Landwirtschaft spielt eine sehr bedeutende Rolle, denn sie erzeugt für uns lebensnotwendige Nahrungsmittel. Die Landwirte und Landwirtinnen spüren die Klimaveränderungen und verändertes Konsumverhalten der Menschen. Daher versuchen sie sich den sich veränderten Bedingungen anzupassen. Die Bewirtschaftung der Felder oder die Haltung der Tiere erfordert es dann, neue Wege zu gehen.

Zwei Landwirte aus der Region berichteten bei dem Treffen von deren Ideen die sie bereits zu großen Teilen umsetzen.

Peer Sachteleben (ökologischer Landwirt) lässt sich auf seinem Schlehbaumhof von der Prämisse: Regionalität, Tierwohl, nachhaltiges Gleichgewicht leiten. Um z.B. seinen Schweinen mehr Tierwohl zu bieten, hat er mobile Schweineställe entwickelt. Dafür hat er den Innovationspreis von Initiative Tierwohl im Jahr 2019 verliehen bekommen. Auch legt er einen Wert auf einen geschlossenen Kreislauf, in dem alle Ressourcen bestmöglich genutzt werden und positive Wechselwirkungen entstehen.

Ulrich Westrup aus Bissendorf bewirtschaftet gemeinsam mit seinem Bruder sowie weiteren Gesellschaftern einen Milchviehbetrieb mit Ackerbau und Biogas als eine GbR mit ca. 600 Kühen.  Westrup und seine Kollegen legen Wert auf Nachhaltigkeit und setzen auf Einsatz von Technik nach dem Motto: “Nur was ich messen kann, kann ich auch managen.” Dabei steht das Wohl der Tiere und der CO2-Fußabdruck durchaus im Fokus. Westrup hat die Auszeichnung „Bester Milcherzeuger Niedersachsens 2022“ und Klima–Sonderpreis (Die goldene Olga) von Milchland Niedersachsen erhalten.

Die Landwirte und zahlreiche TeilnehmerInnen der Veranstaltung berichteten von: 

• behördlichen Schwierigkeiten (z.B. bei der Beantragung der Baugenehmigungen für die mobilen Schweineställe)
• fehlenden finanziellen Anreizen der Landwirte, eine Umweltleistung zu erbringen
• zum Teil kuriosen Vorschriften die es Ihnen schwer machen, den Einsatz für den Klima– und Artenschutz auszuweiten ohne davon Nachteile zu tragen.

Sie wünschten sich von der Politik mehr Flexibilität einerseits und mehr Planungssicherheit anderseits, um Projekte für die Zukunft eingehen zu können.

Herzlichen Dank an alle DiskussionsteilnehmerInnen und Viola von Cramon für den spannenden Austausch und Ellen Akkermann aus der Kreistagsfraktion für die Moderation.